Im Zuge der Zusammenarbeit mit transplantierten Kindern und Jugendlichen hat KiO festgestellt, dass transplantierte Jugendliche ein ernsthaftes Problem mit der Einhaltung ihrer Medikamenteneinnahme und der Akzeptanz ihrer Krankheit haben. In der Pubertät interessieren sich die transplantierten Jugendlichen oft für alles andere als ihre Krankheit, wollen am liebsten normal sein und sich ohne „Makel“ in ihr Umfeld integrieren.
Die Jugendlichen haben bei KiO die Chance an einem einwöchigen Camp ohne Eltern und Geschwister teilzunehmen. Diese Jugendfreizeit hat das Ziel, das Selbstvertrauen der Jugendlichen zu stärken. Die Jugendlichen sollen in der Campwoche lernen mit ihrer Situation umzugehen. Sie können ihre Erfahrungen als transplantierte Pubertierende mit anderen betroffenen Teenagern und anwesenden Pädagogen diskutieren. Durch gemeinsame Aktivitäten werden der Team-Gedanke gestärkt und die Erfahrung gemacht, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Eines der Hauptziele der Jugendfreizeit ist, dass die Akzeptanz der Krankheit, die Einnahme der notwendigen Medikamente und die Selbstverantwortung gefördert werden.
Nach einem von Erlebnispädagogen erarbeiteten Konzept werden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, die durch körperliche Erfahrung im Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit und Freiheit die Stärken und Fähigkeiten der organkranken Jugendlichen fördern sollen. Die Aktivitäten bestehen beispielsweise aus Kletteraktionen, Kanutouren und Expeditionen mit Übernachtung im Freien. Auf diesem Weg lernen die Jugendlichen an ihre Grenzen zu gehen, sie oft auch zu überwinden und ein positives Selbstbild zu entwickeln.